Tschad begnadigt sechs Franzosen

N’DJAMENA afp ■ Die Regierung im Tschad hat sechs wegen Kindesentführung verurteilte Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation Arche de Zoé begnadigt. Drei Monate nach der Verurteilung zu acht Jahren Zwangsarbeit unterzeichnete Präsident Idriss Déby einen Gnadenerlass für die Franzosen, wie aus zwei am Montag veröffentlichten Dekreten hervorgeht. Es wurde erwartet, dass sie in Kürze aus den Gefängnissen in Frankreich freigelassen werden, wohin sie nach ihrer Verurteilung überstellt worden waren. Die Arche-de-Zoé-Mitarbeiter hatten im Oktober versucht, 103 Kinder aus dem Tschad auszufliegen. Der tschadische Justizminister Pahimi Padacké erklärte: „Frankreich kann die Mitarbeiter sofort freilassen.“ Die Mitarbeiter der Hilfsorganisation waren nach eigenen Angaben davon ausgegangen, dass es sich bei den Kindern um Waisen aus der sudanesischen Krisenprovinz Darfur handelt. Überprüfungen zeigten aber, dass die Kinder fast alle aus dem Tschad stammen und Angehörige haben.