Weniger Opium in Afghanistan

KABUL dpa ■ Nach einer Rekordernte 2007 ist der Schlafmohnanbau beim weltgrößten Opiumproduzenten Afghanistan in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Die Mohnanbaufläche sei um 19 Prozent auf 157.000 Hektar verringert, hieß es im Afghanistan-Jahresbericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), der am Dienstag in Kabul vorgestellt wurde. Wegen größerer Erlöse pro Hektar sei die Produktion von Opium, aus dem Heroin gewonnen wird, nur um 6 Prozent auf geschätzte 7.700 Tonnen gefallen. 98 Prozent der Anbaufläche lägen in 7 der 34 afghanischen Provinzen, in denen die Taliban aktiv sind. Zwischen Schlafmohnanbau und mangelnder Sicherheit gebe es einen „starken Zusammenhang“. Afghanistan war im 2007 für 93 Prozent der weltweiten Opiumproduktion verantwortlich. Für dieses Jahr nannte die UNO keine Prozentzahl. UNODC teilte mit, der Rückgang der Anbaufläche sei besonders auf starke Provinzgouverneure und auf Dürre zurückzuführen. Rodung von Anbauflächen sei ineffektiv gewesen. Die Zahl der Provinzen ohne nennenswerten Schlafmohnanbau habe von 13 auf 18 und damit auf mehr als die Hälfte aller Provinzen zugenommen.