Taro Aso meidet Yasukuni-Schrein

TOKIO rtr/taz ■ Japans Ministerpräsident Taro Aso hat nicht an umstrittenen Gedenkfeiern am Yasukuni-Schrein teilgenommen und damit einen diplomatischen Konflikt mit China vermieden. Wenige Tage vor seiner Reise zum europäisch-asiatischen Asem-Gipfel nach Peking entschieden sich Aso und sein Kabinett gegen einen Besuch am Freitag. An dem Schrein wird der japanischen Kriegstoten gedacht, darunter auch verurteilten Kriegsverbrechern. Außerhalb Japans gilt der Schrein als Ausdruck des japanischen Militarismus und als Zeugnis für eine mangelnde Aufarbeitung der Geschichte. Während der Amtszeit von Ministerpräsident Junichiro Koizumi zwischen 2001 und 2006 kühlten sich die Beziehungen Chinas zu Japan ab, weil Koizumi wiederholt trotz Protesten aus Peking und Seoul den Schrein besuchte. Unter seinen Nachfolgern Shinzo Abe und Yasuo Fukuda, die auf solche Besuche verzichteten, verbesserte sich das Verhältnis wieder. Vor seinem Amtsantritt galt Aso gegenüber Peking als Falke. HAN