US-Sexpartys in Kabul

AFGHANISTAN Washington entlässt private Wachmänner der US-Botschaft wegen Exzessen

WASHINGTON dpa | Die Fotos von betrunkenen und in vulgären Sexszenen posierenden Wachmännern an der US-Botschaft in Kabul haben erste Konsequenzen: Acht Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma wurden gefeuert und haben noch am Freitag das Land verlassen, teilte die Botschaft mit. Zwei weitere Wachmänner hätten selbst gekündigt. Auch das Managementteam, das für das Personal verantwortlich sei, werde unmittelbar ausgetauscht. Die NGO Project on Government Oversight hatte dem US-Außenministerium Anfang der Woche einen Bericht darüber übermittelt. Noch ist unklar, ob die Wachmänner zu den Sexspielen genötigt wurden.

„Wenn diese Berichte zutreffen, sind dies nicht nur beleidigende Handlungen für Afghanen und Muslime. Sie sind auch beleidigend für uns und unentschuldbar“, hatte Verteidigungsminister Robert Gates erklärt. Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma, die mit der Bewachung der Botschaft beauftragt ist, hätten sich an die Organisation gewandt und auch von Misshandlungen berichtet. Sie seien von Vorgesetzten zu den erniedrigenden Spielen gezwungen worden. Auf Fotos sind betrunkene Männer in homoerotischen Posen zu sehen. Ein Bild zeigt, wie ein Mann vom nackten Hintern eines anderen isst. Ein anderes Foto zeigt, wie ein nackter Mann vor Kameraden uriniert. Auch Außenministerin Hillary Clinton sei verärgert, betonte der Sprecher des Ministeriums, Philip Crowley, in Washington.