Zahl der Asylanträge konstant

UNHCR Die meisten Flüchtlinge kommen aus den Kriegsgebieten wie Afghanistan, Irak und Somalia

GENF afp | Die Zahl der Asylsuchenden in den Industriestaaten ist im vergangenen Jahr praktisch konstant geblieben. „Anders als von Populisten behauptet, gibt es keine Flut von Asylsuchenden in die reichen Länder“, erklärte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres am Dienstag in Genf. Derartige Unterstellungen seien „nichts anderes als ein Mythos“. Wie aus der Jahresstatistik des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hervorgeht, hat sich die Zahl der Asylanträge in insgesamt 44 Industriestaaten in Europa, Nordamerika und Asien mit rund 377.000 im Vergleich zu 2008 nicht verändert.

Allerdings gab es deutliche regionale Unterschiede, vor allem in Europa. In Skandinavien stieg die Zahl der Anträge um 13 Prozent auf 51.000, das war der höchste Stand seit sechs Jahren. In südeuropäischen Ländern, die zuletzt mit strengen Grenzkontrollen gegen Bootsflüchtlinge aus Afrika vorgegangen waren, sank die Zahl der Asylanträge dagegen um 33 Prozent auf 50.100. In Italien und der Türkei stellten 42 bzw. 40 Prozent weniger Menschen einen Asylantrag, in Griechenland wurde ein Minus von 20 Prozent verzeichnet.

Bei den Herkunftsländern der Asylsuchenden stand Afghanistan an der Spitze. Der Irak und Somalia folgten. Weitere Herkunftsländer waren Russland, China, Serbien und Nigeria. Deutschland steht bei den Asylanträgen an fünfter Stelle, hinter den USA, Frankreich, Kanada und Großbritannien.