Manila und Peking streiten um Meer: Küstenwache gegen Fischerboote

Aufklärungsboote Chinas und der Philippinen halten sich in umstrittenem Gebiet des Südchinesischen Meeres gegenseitig in Schach. Vietnam und USA führen gemeinsames Manöver durch.

Philippinische Soldaten kontrollieren ein chinesisches Fischerboot. (Das Foto wurde von der Philippinischen Armee verteilt.) Bild: Philippinische Armee /reuters

MANILA/HANOI dpa | China provoziert die Philippinen im Territorialstreit um Fischgründe im Südchinesischen Meer nach Lesart Manilas weiter. Im Seegebiet Scarborough Shoal wurden fünf neue chinesische Fischerboote gesichtet, berichtete der philippinische Marinekommandeur Anthony Alcantara am Dienstag.

Beide Länder beanspruchen das Gebiet mit einem unbewohnten Atoll. Es ist 230 Kilometer von den Philippinen und 870 Kilometer von der chinesichen Küste entfernt.

Die Regierung in Manila warnt, Chinas Territorialansprüche könnten zur Bedrohung für die freie Schifffahrt in der Region werden. Manila werde Peking jetzt formell einladen, den Streit vom Internationalen Seegerichtshof entscheiden zu lassen, sagte ein Außenamtssprecher.

In der Region halten sich seit zwei Wochen chinesische und philippinische Aufklärungsboote in Schach. Die Chinesen hinderten die Besatzung eines philippinischen Aufklärers daran, chinesische Fischer festzunehmen.

Die Fischer sind inzwischen weggefahren, aber die Aufklärer stehen sich noch gegenüber. China macht Territorialansprüche auf das gesamte Südchinesische Meer geltend. Dagegen protestieren neben den Philippinen auch Vietnam, Malaysia und Brunei.

Küstenwache bleibt vor Ort

Die chinesischen Fischer fischten illegal und seien Wilderer, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Manila, Raul Hernandez. Die Küstenwache bleibe in der Region, um die chinesischen Schiffe zu überwachen „und unsere Territorialrechte zu unterstreichen“.

Unterdessen ging das seit einem Jahr geplante amerikanisch-vietnamesische Marinemanöver vor Vietnams Küstenstadt Danang am Dienstag weiter. Ein Zusammenhang zu den Spannungen bei Scarborough Shoal gibt es laut US-Marine nicht.

Auch Cu Chi Loi vom halbstaatlichen Institut für Amerikanische Studien in Hanoi sieht keine Provokation: „Vietnam will friedliche und stabile Beziehungen zu China und hat kein Interesse, China zu verärgern.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.