Opposition ist „legitime Vertretung“

SYRIEN Internationale Anerkennung für Anti-Assad-Bündnis. Kämpfe an Grenzen zu Israel und der Türkei

ISTANBUL/BEIRUT dpa/afp | Syriens Rebellen rücken im Kampf gegen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad immer näher an die israelische Grenze heran. Aktivisten der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London meldeten am Mittwoch, dass zwei Dörfer in dem demilitarisierten Gebiet auf den Golan-Höhen eingenommen worden seien.

An der türkischen Grenze dauerten die Kämpfe ebenfalls weiter an. Dort seien erneut fünf Menschen getötet worden. Allein in dem heftig umkämpften Dorf Ras al-Ain sollen in den vergangenen drei Tagen bei Luftangriffen mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen sein. In der türkischen Grenzstadt Ceylanpinar wurden drei Menschen verletzt, darunter ein Soldat. Türkische Medien berichteten, aus Sicherheitsgründen seien mehrere Dörfer in dem Gebiet evakuiert worden.

Ein Gericht in der Türkei verurteilte am Mittwoch einen Syrer zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis, weil er Auffanglager für syrische Flüchtlinge an der Grenze zwischen beiden Ländern ausspioniert haben soll. Der Angeklagte, Sbahi Hamdo, habe Informationen zum Zweck der „politischen oder militärischen Spionage“ gesammelt, urteilte das Gericht im südtürkischen Adana. Ein türkischer Mitangeklagter erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Beide Angeklagte wiesen die Vorwürfe zurück.

International wächst die Unterstützung für die neu gebildete syrische Oppositionsplattform. Als erster westlicher Staat erkannte Frankreich am Dienstagabend die Nationale Koalition als legitime Vertretung Syriens an. Zuvor schon hatten Arabische Liga und die Golfstaaten die nunmehr vereinte Opposition anerkannt. Nach Paris stellten sich auch die USA hinter die neue geeinte syrische Opposition. Allerdings erkennt Washington die Nationale Koalition nicht ausdrücklich als einzige Vertretung des syrischen Volkes an. Syriens Regierung bezeichnete die Koalition indes als „Kriegserklärung“.