was macht eigentlich: Friederike Galland?

Stumme Frauenstimme

Die 35-jährige ist zurzeit telefonisch nicht erreichbar. Wahrscheinlich hat Friederike Galland ihr Handy aus Frust abgestellt. Denn die bisherige frauenpolitische Sprecherin der Union gehört zu den ohnehin nicht vielen CDU-Frauen, die nicht mehr ins Abgeordnetenhaus einziehen werden. Die Damen waren auf den Listen so schlecht abgesichert, dass sie die ersten waren, die dem Wahldebakel der CDU am Sonntag zum Opfer gefallen sind.

Aber so kommt es nun mal, wenn sich Männer vordrängeln und es keine feste Quotenregelung zur Absicherung der Frauen auf den Listen gibt. Unter den 35 übriggebliebenen CDU-Mitgliedern der neuen Fraktion sind nur noch zwei Frauen: Monika Grütters und Annelies Herrmann.

Die eine ist Fraktionsvizechefin und Kulturexpertin, die andere Fachfrau für Sozial- und Gesundheitspolitik. Weil beide schon jetzt mehr als ausgelastet sind, wird sich um die Frauenpolitik der Christdemokraten in Zukunft wohl ein Mann kümmern müssen.

Nur Mut, werte Herren von der CDU. Wer wagt gewinnt. Die Nöte und Ängste von Frauen verstehen Sie doch sowieso viel besser. In der österreichischen Landesregierung wird das Frauenressort schließlich auch von dem Minister Herbert Haupt (FPÖ) geführt.

Der war früher Tierarzt, sagen Sie? Da kann die Berliner CDU doch locker mithalten. Wie wäre es zum Beispiel mit Roland Gewalt oder Fritz Niedergesäss?

PLUTONIA PLARRE FOTO: TAZ-ARCHIV