Hängepartie am Tor

Mit einem großen Galgen will die Gesellschaft für bedrohte Völker heute vor dem Brandenburger Tor für die Freilassung des afghanischen Journalisten Parvez Kaambakhsh demonstrieren. „Wenn Deutschland in Afghanistan ernsthaft Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Meinungs- und Pressefreiheit verteidigen will, muss die Bundesregierung jetzt handeln“, forderte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag. Die Verurteilung von Kaambakhsh sei zudem ein schockierender Fall von Sippenhaft. Ziel der afghanischen Behörden sei es, seinen Bruder, den Journalisten Yaqub Ibrahimi, zu treffen, einen der schärfsten Kritiker der Warlords in Afghanistan. Am 23. Januar war Kaambakhsh laut den Angaben wegen „Gotteslästerung“ in einem vierminütigen Prozess ohne Rechtsbeistand zum Tode verurteilt worden. Der 23-Jährige soll kritische Beiträge zur Situation der Frauen im Islam aus dem Internet heruntergeladen haben. Er bestreitet dies. EPD