WAS MACHT EIGENTLICH ... der Millionär?
: Berlin noch attraktiver

„Arm, aber sexy“ – Klaus Wowereits knappe Beschreibung der Berliner Verhältnisse ist vielleicht bald hinfällig. Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU geht nämlich hervor, dass die Zahl der Einkommensmillionäre in der Stadt steigt. Nichts da mit Prekariat!

Im Jahr 2005 gaben 368 Personen Einkünfte von mehr als 1 Million Euro bei den Berliner Finanzämtern an. 2006 waren es schon 404 Personen. Über die bevorzugten Bezirke der Einkommensmillionäre – nicht zu verwechseln mit den Vermögensmillionären – gibt die Antwort ebenfalls Aufschluss. 145 von ihnen wohnten 2006 in Charlottenburg-Wilmersdorf. 114 Millionäre siedelten sich in Steglitz-Zehlendorf an und 43 in Mitte. Diese Statistik überrascht nun nicht: Auch Hollywoodstars, die überlegen, in der Hauptstadt ein Haus zu kaufen, schauen sich in diesen Vierteln um.

Viel interessanter zu wissen wäre: Womit verdienen die Leute hier so viel Geld? Vielleicht auf dem Kunstmarkt? Mit Immobiliengeschäften? Von diesen Angaben könnte man sich immerhin praktische Anregungen holen – und müsste nicht über seine eigene finanzielle Situation jammern. Zum Trost: Aus einer Erhebung der London School of Economics geht hervor, dass Spitzenverdiener weltweit die Liste der Depressiven und Selbstmörder anführen. Wie auch immer: Von der steigenden Zahl der Millionäre hier hat jeder etwas.

Und Wowereit sollte sich schon mal einen neuen Spruch überlegen. So etwas wie: „Reich und trotzdem sexy.“ AE FOTO: AP