Grüne wollen Lesen fördern

Die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus fordert vom Senat eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Analphabetismus. „Dieses Tabuthema wird stiefmütterlich behandelt“, kritisierte der bildungspolitische Sprecher der Grünen, Özcan Mutlu. Eine Arbeitsgruppe aus Politikern und Experten solle nicht nur die Zuständigkeiten klären, sondern auch ausreichende Lernangebote schaffen und die nötige Finanzierung ermöglichen. Nach Angaben des Deutschen Volkshochschul-Verbandes können in Berlin zirka 164.000 Menschen nicht lesen und schreiben. Damit ist jeder 15. Berliner über 15 Jahre ein Analphabet. Hintergrund der Forderungen ist ein von den Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten unter dem Titel „Herausforderung Analphabetismus in Berlin“. Der Sozialwissenschaftler Thomas Welzenbacher moniert, dass wegen fehlender Finanzierung zu wenig Alphabetisierungskurse angeboten werden. Als lese- und schreibkompetent gilt, wer Gebrauchsanweisungen oder kurze Zeitungsartikel lesen kann. DDP