Grütters hält CDU hin

Die CDU sucht weiter einen Chef. Monika Grütters ist offenbar nur unter einigen Bedingungen dazu bereit

Will sie, oder will sie nicht? Die CDU-Bundestagsabgeordnete Monika Grütters sendet derzeit via Medien unterschiedliche Signale aus, ob sie den vakanten Posten des Landesvorsitzes anstrebt oder nicht. Am Samstag sagte sie der Süddeutschen Zeitung: „Ich lasse mich in die Pflicht nehmen bei der Erneuerung der Partei, aber den Landesvorsitz will ich nicht.“ Am Sonntag zitierte sie der Tagesspiegel mit den Worten: „Ein Ja und ein Nein zur Kandidatur hängt jetzt ausschließlich davon ab, wie weitgehend die Möglichkeiten für eine Neuausrichtung der Berliner CDU sind.“

Nach dem Rücktritt des bisherigen CDU-Chefs Ingo Schmitt am vergangenen Mittwoch hat in der Partei eine hektische Suche nach einem Nachfolger respektive einer Nachfolgerin begonnen. Neben dem Fraktionsvorsitzenden Frank Henkel, der gerade erst das langjährige Zugpferd Friedbert Pflüger abgelöst hat, und dem Zehlendorfer Vorsitzenden Michael Braun wird immer wieder die 46-jährige Kulturexpertin Grütters genannt. Sie wurde noch am Mittwochabend von der CDU-Findungskommission gebeten, für den Parteivorsitz zu kandidieren.

Doch Grütters will ihr Ja zur Kandidatur offenbar an Bedingungen knüpfen. So fordert sie im Tagesspiegel „eine stärkere Einbeziehung der Mitglieder in Entscheidungsprozess, einen „umstrukturierten Landesverband“. Zudem müsse die Frage, ob künftig Landes- statt Bezirkslisten für die Abgeordnetenhauswahlen aufgestellt werden, „auf die Agenda“ – was einer Entmachtung der bislang sehr einflussreichen CDU-Bezirksfürsten gleichkäme. Ob die CDU diesen Weg – mit Grütters – gehen will, wird sich bald zeigen. Am Freitag soll der neue Chef oder die Chefin präsentiert werden. SUG