… der Weihnachtsbaum?
: Den Berlinern einheizen
Weggeworfen und verwahrlost – traurig blicken einen die Weihnachtsbäume auf der Straße derzeit aus der Horizontalen an. Vergessen die schönen Stunden bei Kerzenschein. Nur manch ein Kind hat Mitleid, schnallt einen Baum auf seinen Schlitten, befreit ihn aus dem Schmuddelschnee und bringt die Tanne – ja, wohin? Wieder nach Hause? Das wird die Erziehungsberechtigten wenig freuen. Nur: wie erklärt man seinen Kindern, dass das, was nach Ende aussieht, nicht das Ende ist?
Am besten, man verweist auf die Berliner Stadtreinigung (BSR) und den Stromkonzern Vattenfall. Die haben die Botschaft verkündet, dass der Weihnachtsbaum wiederkommt. Wenn man Glück hat, strahlt er einen den Rest des Winters über aus der Heizung an.
Noch eine Woche lang sammelt die BSR die Bäume ein, lässt sie zu Holzhackschnitzeln zerhackseln. Vattenfall verbrennt diese dann im Heizkraftwerk Reuter in Spandau. Damit spare man über 1.000 Tonnen Steinkohle und fast 3.000 Tonnen CO2, so Vattenfall. Aus den 400.000 Weihnachtsbäumen lassen sich demnach Strom und Wärme erzeugen, um 700 Haushalte ein Jahr lang zu versorgen.
Wer bisher seinen Kindern weismachen wollte, dass die Bäume an die Elefanten im Zoo verfüttert werden, hat Märchen erzählt. BSR-Sprecherin Sabine Thümler sagt: „Wir können ja nicht sicherstellen, dass nicht noch Lametta oder Christbaumkugeln dranhängen.“ Das bekommt Elefanten nicht. Ein Kraftwerk kann das besser wegstecken. GIW FOTO: AP
