… das Rauchverbot?
: Vor Spielsucht schützen

Irgendwie hängt alles mit allem zusammen auf dieser Welt – das glauben die tibetischen Buddhisten und auch Finanzstaatssekretär Klaus Teichert ist gut im Herstellen von Zusammenhängen.

So bringt er in dem am Freitag veröffentlichten Bericht der Senatsverwaltung für Finanzen das Nichtraucherschutzgesetz mit den sinkenden Spielbankeinnahmen des Landes Berlin in Verbindung. Das Rauchverbot vermiest nach Teicherts Überlegungen Spielwütigen den Gang ins Casino. So kommen niedrigere Steuereinnahmen zustande. Im Jahr 2007 waren es laut Finanzbericht noch 43,3 Millionen Euro, 2008 nur noch 18,4 Millionen. Pech für Berlin. Glück für die Süchtigen, denn weniger bedeutet mehr: Weniger Zigaretten machen weniger Spielbankbesuche machen weniger Spielsucht macht insgesamt mehr Geld.

Apropos Zusammenhänge: Das Volksbegehern „Initiative für Genuß Berlin“ fördert die Spielsucht! So könnte die logische Schlussfolgerung aus dem Teichert’schen Gesetz der Zusammenhänge lauten. Die Initiative will erreichen, dass Wirte selbst über das Rauchverbot in ihren Räumen entscheiden können. Die meisten Berliner dürften die Gefährlichkeit des Volksbegehrens aber schon durchschaut haben: In den ersten vier Wochen seit 26. Januar haben nur 11.000 unterschrieben. Insgesamt sind etwa 171.000 Unterschriften nötig.

Was auch immer das Rauchverbot mit der Spielsucht zu tun haben mag, eines steht fest: Langes Nachdenken über mögliche Zusammenhänge verursacht Kopfschmerzen. AE    FOTO: AP