Sorge um HIV-Patienten

GESUNDHEIT Ambulante Versorgung ist gefährdet, warnen die Kassenärzte

Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) sieht die gute ambulante Versorgung von rund 10.000 HIV- und Aidspatienten gefährdet. Grund sei die Weigerung der Krankenkassen, neben Hausärzten sowie Internisten auch anderen Fachärzten ein Zusatzhonorar für die Behandlung zu bezahlen. Damit werde das bundesweit einzigartige ambulante Berliner Netz für HIV- und Aidskranke zerschlagen, kritisierte KV-Vorstand Burkhard Bratzke am Mittwoch. Die Arbeitsgemeinschaft der Berliner Krankenkassen forderte die KV dagegen auf, die Patientenversorgung im gewohntem Umfang aufrechtzuerhalten. Durch die Honorarreform erhielten Berlins Ärzte 2009 rund 140 Millionen Euro mehr als 2007.

Die Forderung nach immer neuem Geld sei den Beitragszahlern nicht mehr zu vermitteln, heißt es in einer Erklärung der Berliner Krankenkassen AOK, BKK, BIG und VdeK. Seit dem 1. Juli werde die ambulante Behandlung von HIV- und Aidspatienten in ganz Deutschland einheitlich geregelt. Hausärzte und Internisten erhielten im Quartal eine Grundpauschale von 45,50 Euro pro HIV- oder Aidspatient. Fachmediziner seien bundesweit jedoch ausdrücklich von einer zusätzlichen Vergütung ausgeschlossen worden. (dpa)