Rechtsrock: Hooligans rocken in Köpenick

Fest der Modemarke Erik and Sons verlegt. Antifa ruft auf, das Konzert zu stören.

Ein für Samstag geplantes Konzert der Hooligan-Band "Kategorie C" soll nach taz-Informationen nun in einer Lagerhalle in der Köpenicker Nalepastraße stattfinden. "Wir werden alles versuchen, die Veranstaltung noch zu verhindern", sagte Gabriele Schöttler (SPD), Bezirksbürgermeisterin von Treptow-Köpenick. Auch die Polizei bestätigt, dass das Konzert in Treptow-Köpenick stattfinden wird.

Das Konzert wird von dem bei Rechtsextremen beliebten Bekleidungshersteller "Erik and Sons" organisiert. Die Firma hatte den Auftritt als Teil eines "Hammerfestes" für "Kunden, Partner und Freunde" geplant. Ursprünglich sollte er in der Trabrennbahn Karlshorst stattfinden. Der Betreiber kündigte den Vertrag aber, nachdem er von dem Hintergrund der Veranstaltung erfahren hatte (taz berichtete).

Dennoch teilte "Erik and Sons" am Freitag mit: "Es ist angerichtet, die Party kann beginnen". Den Ort ließ Geschäftsführer Udo Siegmund offen. Sollte das Konzert doch noch verhindert werden, werde man mit einer Spontandemonstration reagieren, so Siegmund. "Auch dort würde es Musik geben."

Der Verfassungsschutz bezeichnet die Bremer Hooligan-Band "Kategorie C" als gewaltverherrlichend und beliebt in der Neonazi-Szene. "Kategorie C" ist eigentlich ein Polizeibegriff für gewaltsuchende Fußballfans. In Berlin trat der Sänger von "Kategorie C" zuletzt auf einer NPD-Demonstration 2006 für die Freilassung des Frontmanns der verbotenen Neonazi-Band Landser auf.

Antifa-Gruppen rufen dazu auf, das Konzert "mit Widerstand zu konfrontieren". Tom Schreiber, verfassungspolitischer Sprecher der SPD, bedauerte, dass es "Erik and Sons" gelungen sei, einen Mietvertrag zu schließen. "Kategorie C" pflege enge Verflechtungen ins rechtsextreme Milieu. "Nun ist es wichtig, dass die Polizei auf die Einhaltung von Auflagen achtet und Verstöße konsequent ahndet", so Schreiber.

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