… BAHNVORSTAND ULRICH HOMBURG?
: Vor verschlossener Türe stehen

Als Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg an diesem Dienstag zu einem Treffen mit den Mitgliedern des Verkehrsausschusses kam, waren die nicht gekommen. Die Abgeordneten wollen nämlich nicht mehr mit ihm über das Chaos bei der S-Bahn reden: Homburg hatte sie bei seinen Auftritten mit leeren Ankündigungen und allzu vagen Aussagen hingehalten. Inzwischen geben die Abgeordneten sich nur noch mit Bahn-Chef Rüdiger Grube persönlich zufrieden.

Am 25. Februar hatte der Ausschussvorsitzende Thomas Flierl (Linke) Grube wieder einmal persönlich eingeladen. Der Termin an diesem Dienstag war auch mit dessen Vorzimmer abgestimmt. Doch am Donnerstag vergangener Woche überlegte Grube es sich wieder anders – und nannte als Ausflucht zwei Termine, die schon lange feststanden. In seinem Brief an Flierl schreibt er: „Ich bitte aber um Verständnis, wenn ich meine Teilnahme wieder absagen muss, da wir in der kommenden Woche sowohl unsere Aufsichtsratssitzung als auch unsere Bilanzpressekonferenz in Hamburg haben. Beide Veranstaltungen bedürfen meinerseits einer angemessenen Vorbereitung.“ Er setze das Einverständnis der Abgeordneten voraus, dass stattdessen wieder lediglich Ulrich Homburg komme. Er selbst hingegen „komme sehr gerne zu Ihrer nächsten Sitzung“, kündigte er einmal mehr an.

Doch den Abgeordneten reichte es: Sie waren mehrheitlich dafür, den Termin abzusagen, wenn Grube nicht selbst kommen will. Wegen einer Kommunikationspanne erfuhr Homburg aber nichts davon – und kam umsonst. Zum Glück musste er für die gescheiterte Dienstreise keinen weiten Weg auf sich nehmen: Das Parlament ist nur wenige hundert Meter von der Bahn-Konzernzentrale am Potsdamer Platz entfernt. HEI

Foto: Roselieb/DG