Brandenburg: Neonazis am Bahnhof blockiert

Rund 500 Gegendemonstranten vereiteln einen Aufmarsch. Am kommenden Samstag wollen die Rechtsextremisten durch Eberswalde ziehen.

Die Neonazis kamen keinen Fußbreit voran: Rund 500 Gegendemonstranten haben am Samstag einen Neonazi-Aufmarsch in Bernau blockiert. Die rund 100 Anhänger der rechtsextremen Kameradschaft Märkisch Oder Barnim mussten im Bahnhof der zehn Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Stadt wieder umkehren. Die Polizei hatte die Blockierer dazu aufgefordert, die Strecke für die Neonazi-Demonstration freizugeben. Als die sich aber weigerten, habe man "aus Gründen der Verhältnismäßigkeit davon Abstand genommen, die Kreuzung mittels unmittelbaren Zwangs zu räumen", teilte die Polizei mit.

Die Kameradschaft Märkisch Oder Barnim ist laut Verfassungsschutz eine "neonationalsozialistische Splittergruppe", die durch Straftaten ihrer Mitglieder und "rege Teilnahme an rechtsextremistischen Demonstrationen" auffällt.

Das Bündnis "Brandenburg Nazifrei" bewertet den Verlauf als Erfolg: "Wir konnten zeigen, dass friedliche Blockaden als Mittel des zivilen Ungehorsams in Brandenburg funktionieren können", sagte Bündnissprecher Dennis Stefan der taz. Je mehr Teilnehmer es gebe, desto höher sei die Erfolgswahrscheinlichkeit. An der Blockade hatten sich auch die Linken-Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Axel Vogel, beteiligt.

Bereits am kommenden Samstag, den 5. Juni ist der nächste Neonazi-Aufmarsch in Brandenburg geplant - diesmal in Eberswalde. Auch hier rechnet "Brandenburg Nazifrei" wieder mit einer Blockade, die Planung ist aber noch nicht abgeschlossen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.