Viel Geld für wenig Umwelt

MODERNISIERUNG Nach der Kritik des Mietervereins wegen hoher Mieten lenkt die landeseigene Howoge bei der Sanierung von 2.300 Wohnungen in Buch ein. Doch das Millionenprojekt überzeugt auch sonst nicht

Hundert Millionen Euro will die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge bis 2013 in die Modernisierung von 2.300 Wohnungen in Buch investieren. Die Mieten sollen dabei um bis zu 2,50 Euro pro Quadratmeter steigen. Die Einsparungen der Mieter bei den Betriebskosten hingegen sollen lediglich 42 Cent betragen. Das räumte der Geschäftsführer der Howoge Reinhard Baumgarten ein.

Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach auch der zweite Anlauf der Sanierung in Buch von extremen Mietsteigerungen begleitet sei. So sollte sich die Miete einer 123 Quadratmeter großen Wohnung fast verdoppeln – der Modernisierungszuschlag hätte 367 Euro betragen. Nach Protesten des Mietervereins lenkte die Howoge allerdings ein – und verzichtete auf 47 Euro Zuschlag.

Dennoch stellte Geschäftsführer Baumgarten am Freitag klar, dass die Erhöhungen den Vorgaben des Senats entsprechen. „Wir nehmen den Mittelwert des Mietspiegels, und dazu kommt noch einmal das, was die Mieter später an Betriebskosten sparen.“ Bei der betreffenden Wohnung hätte das einen Quadratmeterpreis von 6,01 Euro nettokalt bedeutet. Baumgarten machte zugleich klar, dass sein Unternehmen ohne die Senatsvorgaben im Schnitt 1,50 Euro mehr pro Quadratmeter hätte umlegen dürfen. „Wir verzichten in Buch auf Umlagen in einer Höhe von 1,7 bis 1,8 Millionen Euro.“

Dennoch bleiben hinter dem Investitionsvorhaben viele Fragezeichen. Bei der Sanierung von 16.000 Wohnungen im Märkischen Viertel im Bezirk Reinickendorf betragen die Ersparnisse bei den Betriebskosten ebenso viel wie die Umlagen der Sanierung. Von einer solchen „Warmmietenneutralität“ ist die Howoge in Buch weit entfernt. Als Grund nannte die Gesellschaft, dass die Dämmung schon vor der Sanierung gut gewesen sei.

UWE RADA