Kältehilfe doch überlastet

Die Notübernachtungen der Berliner Kältehilfe sind nach eigenen Angaben „völlig überlastet“. Die Auslastung habe im Monat Januar 124,3 Prozent betragen, erklärte am Freitag Robert Veltmann, Geschäftsführer der Gebewo gGmbH, die den Verbund von Notübernachtungen und Nachtcafés koordiniert. Die Mitarbeiter ließen Hilfebedürftige „auch in Fluren, vor Toiletten und in Küchen“ übernachten, um ihnen Schutz vor der extremen Kälte zu bieten.

Laut einer Presseagentur hatte Sozialsenator Mario Czaja (CDU) am Donnerstag in seiner Antwort auf eine mündliche Anfrage im Abgeordnetenhaus von lediglich 97 Prozent Auslastung gesprochen. Dazu hieß es gestern aus der Senatsverwaltung für Soziales, es handele sich offensichtlich um ein Missverständnis. Czaja habe sich lediglich auf das vereinbarte „Alarmsystem“ bezogen, das die Sozialverwaltung informiert, wenn alle Kältehilfe-Einrichtungen über eine Woche lang zu mehr als 97 Prozent ausgelastet seien. Da dies im Januar der Fall gewesen sei, habe die Verwaltung die kurzfristige Einrichtung von 70 zusätzlichen Notschlafplätzen bewilligt.

Aktuelle Auslastungszahlen waren gestern von der Sozialverwaltung nicht zu erhalten. (clp)