Eine zielsichere Landung

Volksbegehren für Nachtflugverbot in Schönefeld

VON BERT SCHULZ

Die Proteste gegen die Flugrouten haben die politische Agenda des vergangenen Jahres dominiert. Sie waren indes nur teilweise erfolgreich. Verloren haben vor allem die Berliner rund um den Müggelsee im Osten der Stadt. Viele von ihnen sehen der Eröffnung des Flughafens Willy Brandt am 3. Juni mit Sorge entgegen: Wie laut werden die Flieger tatsächlich über ihre Köpfe hinweg dröhnen? Oder wird alles gar nicht so schlimm?

Von der Antwort auf diese Fragen wird auch abhängen, ob die zweite Stufe des Volksbegehrens für ein komplettes Nachtflugverbot in Schönefeld wirklich zündet. Ende Mai, so die Initiatoren, wollen sie mit der Sammlung der Unterschriften beginnen. Es ist ein klug gewählter Termin. Zwar brauchen sie mehr als 170.000 Unterstützer, um einen Volksentscheid zu erzwingen. Aber das ist machbar.

Wie kracht’s wirklich?

Denn in der Diskussion über die Flugrouten wurde immer mit Dezibel-Angaben hantiert und mit Vergleichen à la „so laut wie ein Staubsauger am Ohr“. Darunter konnte man sich zwar etwas vorstellen. Wie bedrohlich die Flugzeuge wirklich wirken, welchen Eingriff sie in den Alltag darstellen, lässt sich aber erst sagen, wenn sie wirklich im An- und Abflug sind.

Es klingt zwar etwas absurd, aber: Die Nachtfluggegner müssen auf viel Krach hoffen – dann steht einem Erfolg des Begehrens nichts im Weg. Denn ihr Anliegen ist einfach und nachvollziehbar: Sie wollen zumindest in Ruhe schlafen können. Nicht nur wie bisher vorgesehen zwischen 0 und 5 Uhr.

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