LEICHENSCHAU
: Bürgermeister will keine „Körperwelten“ unterm Fernsehturm

Im Streit über das geplante „Körperwelten“-Museum des Leichenplastinators Gunther von Hagens in Berlin ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das Bezirksamt Mitte bekräftigte jetzt seine Ablehnung des umstrittenen Museums unter dem Fernsehturm. „Wir beabsichtigen, die Genehmigung nicht zu erteilen“, sagte Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) der evangelischen Wochenzeitung Die Kirche (Ausgabe v. 24. 8.). Die Museumsbetreiber hätten die Möglichkeit, bis zum 29. August ihre Gegenargumente vorzutragen, sagte Hanke weiter. Das Museum sollte ursprünglich im Herbst eröffnet werden. Hanke beruft sich bei seiner ablehnenden Haltung unter anderem auf das Berliner Bestattungsgesetz. Es sieht vor, dass Leichen nicht öffentlich gezeigt werden dürfen, sondern bestattet werden müssen. Mit seinen „Körperwelten“-Ausstellungen hat der Heidelberger Plastinator von Hagens in den vergangenen beiden Jahrzehnten Millionen Besucher angelockt. Zu sehen sind speziell konservierte Leichen und einzelne Körperteile. In Berlin gastierte die Ausstellung bereits dreimal – 2001, 2009 und zuletzt 2011. Bislang gab es bei der Präsentation keine Probleme. (epd)