Gegen Dussmann
: Linker Anschlag

Auf eine Niederlassung des Dussmann-Konzerns in der Galenusstraße in Berlin-Pankow wurde ein Brandanschlag von offenbar linken Gruppen verübt. Laut Polizeisprecher handelte es sich bei der Niederlassung um eine Großküche, die zur Dussmann-Gruppe gehöre. Die Täter hatten versucht, vor dem Gebäude Feuer zu legen. Menschen wurden dabei nicht verletzt, nur die Fassade des Gebäudes wurde leicht beschädigt.

Dem anonymen Bekennerschreiben zufolge sollte durch die Aktion darauf hingewiesen werden, dass der Konzernchef Peter Dussmann „Nutznießer der menschenverachtenden europäischen Migrations- und Vertreibungspolitik“ sei. Es soll auf ein Spandauer Aufnahmelager hingewiesen werden, in welchem geduldete Migranten „durch die massive Verschlechterung der Lebensbedingungen“ zu einer freiwilligen Ausreise gedrängt werden sollen. Dussmann beliefert laut Schreiben das Lager mit Essen und „profitiert von der Ausbeutung“. Der Anschlag sei aber auch als „Teil der Mobilisierung gegen den G 8 im Juni in Heiligendamm“ zu sehen, heißt es.

Dem Konzern ist der politische Hintergrund des Anschlags bewusst. Sprecher Steffen Richter betont jedoch, „die Küche ist Teil einer von der AWO betriebenen Caritas-Klinik“. Daher sei der Konzern für eine Demonstration gegen das Auffanglager die falsche Adresse. Der Anschlag war bereits die vierte Aktion gegen den Dussmann-Konzern seit 2004. TIM WESTERHOLT