Geiselnehmer vor Gericht

Vier Jahre nach der Geiselnahme von drei Männern hat am Mittwoch vor dem Landgericht der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Kidnapper begonnen. Der 36-jährige Maurer schweigt. Nach Angaben der Anklage hatte der Mann mit unbekannten Komplizen das erste Opfer am 9. Oktober 2003 in einem Parkhaus überwältigt und in eine Wohnung im Stadtteil Treptow verschleppt. Das Opfer wurde geschlagen und als Lockvogel benutzt. Ein angerufener Bekannter wurde wenig später in derselben Wohnung gefesselt, geknebelt und mit einem heißen Bügeleisen unter Todesandrohungen misshandelt. Die maskierten und bewaffneten Täter verlangten zunächst 200.000 Euro. Weil der Gefangene nicht so viel Geld besaß, wurde die Erpressungssumme auf 3.000 Euro reduziert. Die damalige Geisel sagte im Prozess: „Ich wurde fast erwürgt“. Immer wieder war der Tischler eigenen Angaben nach geschlagen und nach Geld gefragt worden. Wegen der Schläge auf den Kopf könne er sich allerdings an weiteres nicht erinnern. DPA