Prozess im Fall Freinkmann

Knapp 20 Monate nach der spektakulären Entführung des Studenten Vadim Freinkman hat gestern der Prozess gegen einen der beiden mutmaßlichen Drahtzieher begonnen. Der 40-jährige Weißrusse schwieg vor dem Landgericht zum Vorwurf der Geiselnahme und Erpressung. Freinkman zeigte sich sicher, dass der Angeklagte maßgeblich an seiner Entführung beteiligt war. „Er ist eindeutig die Person, die mich die ganze Zeit bewacht und später entlassen hat“, sagte der heute 22-jährige Student. Die Verteidigung will beweisen, dass der 40-Jährige nichts mit der Entführung zu tun hat. Vadim Freinkman wurde von seinen Kidnappern vom 18. bis 30. August 2006 in einer Wohnung in Neukölln gefangen gehalten. Der damals 20-jährige Abiturient wurde gefesselt. Seine Augen waren die ganze Zeit verbunden. Durch einen Spalt konnte er eigenen Angaben nach die Entführer erkennen. Geschlagen wurde der Sohn einer aus Russland stammenden Professorin nicht. Als die Mutter das Lösegeld von 670.000 Euro übergeben hatte, wurde ihr Sohn freigelassen. DPA