Linke wirbt für Ethik

Der kleine Koalitionspartner startet Volksentscheids-Kampagne unter dem Motto „Religion ist freiwillig“

Der Landesverband der Linkspartei hat am Montag seine Kampagne zum Volksentscheid Pro Reli am 26. April begonnen. Die Linke werde in den kommenden sechs Wochen für die Beibehaltung der Berliner Regelung werben, wonach Religion ein freiwilliges Unterrichtsfach ist, sagte der Landesvorsitzende Klaus Lederer. In den kommenden Tagen sollen in der Stadt 7.500 Plakate mit dem Slogan „Religion ist freiwillig“ sowie weitere Plakate des Bündnisses Pro Ethik plus Religion aufgehängt werden.

Es gebe keinen vernünftigen Grund, weshalb Kinder und Jugendliche dazu gezwungen werden sollten, sich zwischen Ethik- und Religionsunterricht zu entscheiden, betonte Lederer. Vielmehr werde durch den unabhängig von Religionszugehörigkeit für alle SchülerInnen gemeinsamen Ethikunterricht Jugendlichen unterschiedlicher kultureller, religiöser oder ethnischer Herkunft die Möglichkeit geboten, sich miteinander über ihre Wert- und Lebensvorstellungen auszutauschen.

Mit dem Volksentscheid am 26. April für die Wahlpflicht zwischen Religion und Ethik will die Initiative Pro Reli erreichen, dass Religion dem Fach Ethik gleichgestellt wird. Bisher ist der Besuch des Religionsunterrichts in Berlin freiwillig. Ethik dagegen ist seit 2006 ab der siebten Klasse Pflichtfach.

Nach Auffassung von Pro Reli sollen die Schüler künftig entscheiden können, ob sie Ethik oder alternativ den konfessionsgebundenen Religionsunterricht belegen. Das Aktionsbündnis Freie Wahl, das den Volksentscheid Pro Reli betreibt, will am morgigen Mittwoch seine Kampagne zum Volksentscheid für die Einführung eines Wahlpflichtfaches Ethik/Religion am Brandenburger Tor präsentieren. DDP