Ölrausch in Brandenburg

ROHSTOFFE In der Niederlausitz wird nach Erdöl gesucht. Förderung frühestens ab dem Jahr 2013

Das deutsch-kanadische Unternehmen Central European Petroleum GmbH will in der Niederlausitz Erdöllagerstätten erkunden. Die unterirdischen Messungen in den Kreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße sollen im Herbst beginnen und die Auswertung 2010 abgeschlossen sein, sagte das Mitglied der Geschäftsführung, Jacobus Bouwman, am Donnerstag in Forst (Spree-Neiße).

Das Seismikprogramm erstrecke sich über eine Fläche von 1.800 Quadratkilometern und koste 2 Millionen Euro. In Brandenburg wird derzeit den Angaben nach nur im Kreis (Märkisch-Oderland) Erdöl gefördert, jährlich 20.000 Tonnen. Die Grenze des Erkundungsgebiets verläuft im Westen der Region etwa von dem Spreewaldort Märkisch-Buchholz über Lübben und reicht im Osten bis nach Tauer und Jänschwalde.

In diesem Gebiet sei bereits seit Mitte der 1960er-Jahre bis Anfang der 1990er-Jahre an mehreren Stellen Erdöl gefördert worden, so Bouwman. „Unsere Messungen werden diese alten Lagerstätten umfassen, sich aber auch auf ehemals gesperrte Militärflächen wie den früheren Truppenübungsplatz Lieberoser Heide ausdehnen.“ Im Anschluss seien Erkundungsbohrungen vorgesehen.

Ob und wann dann mit der Ölförderung begonnen werden könne, entscheide sich nach Auswertung der ermittelten Werte aus bis zu 3.000 Meter tiefen Erdschichten, erläuterte Bouwman. Im günstigsten Fall sei das in vier Jahren. Die Anwohner sollten auf einer Veranstaltung am Donnerstag informiert werden. (dpa)