Rechte im Nichts

BRANDENBURG Neonazis rufen zum Heß-Flashmob auf – und keiner geht hin

In Brandenburg ist die Neonazi-Szene mit ihrem „Flashmob“-Projekt zur Verherrlichung des NS-Kriegsverbrechers Rudolf Heß gescheitert. Zum 22. Todestag des Hitler-Stellvertreters hätten sich am Montag nur in wenigen Orten Rechtsextreme versammelt, darunter rund 20 in Lübben und etwa 30 bis 40 in Cottbus, sagte die Polizei am Dienstag in Potsdam und Frankfurt an der Oder. Die Gegenaktionen seien deutlich umfangreicher gewesen. Der kleinste Neonazi-„Flashmob“ fand mit einem Teilnehmer in Falkensee statt.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Potsdam habe „keine einzige Flashmob-Aktion stattgefunden“, so der Polizeisprecher. Insgesamt seien dort am Montagabend an sechs Orten Rechtsextreme festgestellt worden, an drei Orten wurden insgesamt 22 Platzverweise gegen Neonazis ausgesprochen. Im Bereich Frankfurt an der Oder erhielten die Teilnehmer der rechtsextremen Aufzüge in Lübben und Cottbus Platzverweise.

Beobachtern zufolge haben sich unter anderem in Velten neun Neonazis in einer Gaststätte versammelt, an Protesten der linken Szene nahmen dort 30 Menschen teil. Zu Aktionen gegen ein erst am Nachmittag bekanntgewordenes Neonazi-Treffen in Neuruppin habe die linke Szene kurzfristig 80 Demonstranten mobilisiert, hieß es. In Wittstock habe der Bürgermeister mit rund 150 Demonstranten 13 Neonazis gegenübergestanden. (epd)