SPUREN AUS DEM MITTELALTER
: Ausgrabungen vor dem Roten Rathaus

Vor dem Roten Rathaus und am Marx-Engels-Forum in Mitte suchen Archäologen zurzeit nach Spuren aus der Vergangenheit. Innerhalb weniger Tage seien die Kellermauern der ehemaligen Oberpostdirektion aus dem späten 19. Jahrhundert freigelegt worden, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Montag mit. Die Archäologen stießen außerdem auf Mauern, die wesentlich älter sind und auf das 15. bis 17. Jahrhundert zurückgehen dürften. Sie gehörten zu der Wohnbebauung, die bis zum Zweiten Weltkrieg zwischen Spree und Alexanderplatz stand. Hier liege die Berliner Keimzelle der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln. Erste Funde aus dem späten Mittelalter bestätigten diese Datierungen.

Die Ausgrabungen erfolgen an der Stelle, wo die Grube für den Start des U-Bahn-Baus vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor liegt und wo später die Bahnhöfe Berliner Rathaus und Museumsinsel entstehen sollen. Sie dauern voraussichtlich bis März 2011. Die Bauarbeiten an der U-Bahn sollen 2017 abgeschlossen sein, wie die Senatsverwaltung mitteilte. In die Gestaltung der U-Bahnhöfe sollen Ausgrabungsfunde integriert werden. (dpa)