Aus für Jüdischen Kulturverein

RELIGION Wegen mangelnder Förderung durch Senat und Institutionen löst sich die Gemeinschaft auf

Der Jüdische Kulturverein hat sich nach zwanzig Jahren aufgelöst. Hauptgründe für die Auflösung der in Ostberlin wurzelnden solidarischen jüdischen Gemeinschaft seien die von Anfang an verweigerte institutionelle Förderung durch den Senat und die mangelnde Unterstützung „durch etablierte jüdische Institutionen in Deutschland“. Dies teilte der Kulturverein nach einer letzten Mitgliederversammlung mit.

Nach einem Gründungsaufruf am 11. Dezember 1989 in der DDR-Presse hatte der Kulturverein als von der jüdischen Religionsgemeinschaft unabhängigen Initiative im Januar 1990 seine ehrenamtliche Arbeit aufgenommen. Am Zentralen Runden Tisch der DDR habe sich der Kulturverein unter anderem für die durch die letzte DDR-Regierung ermöglichte Einwanderung sowjetischer Juden eingesetzt und die Migranten begleitet, hieß es weiter.

Als weitere Gründe nannte der Kulturverein das inzwischen sehr hohe Lebensalter der Vereinsmitglieder sowie den fehlenden Nachwuchs. (epd)