STUDENTEN STELLEN AUS FÄKALIEN BIOKOHLE HER
: Mit Scheiße die Welt retten

Studenten der Technischen Universität Berlin haben ein Verfahren entwickelt, mit dem aus menschlichen Fäkalien Biokohle produziert werden kann. Von Juli bis September soll die Technik in einem Berliner Gewächshaus erprobt und bei Erfolg im kommenden Jahr in Tansania eingesetzt werden, sagte der Sprecher der Hilfsorganisation „Ingenieure ohne Grenzen“, Volker Eiselein, am Montag.

Die Kohle diene als Düngemittel und sei wegen ihrer porösen Eigenschaften gut als Wasserspeicher und Erosionsschutz geeignet, erklärte Eiselein. Mit der Technik sollen die Fäkalien, die bislang oft ungereinigt in die Umwelt gelangen, hygienisch aufbereitet und bei hoher Temperatur verkohlt werden. Diese Karbonisierung soll an Biogasanlagen gekoppelt werden, die die Studenten ebenfalls entwickelt haben. „Die Restsubstrate der Anlagen werden mit den aufbereiteten Fäkalien gemischt und dann weiterbearbeitet“, berichtet Eiselein. Die nötige Wärme komme aus der Biogasanlage. Die Arbeit der „Ingenieure ohne Grenzen“ konzentriert sich seit 2006 auf die Region Kagera in Tansania. Sie haben verschiedene Projekte zur Wasser- und Energieversorgung realisiert. (dpa)