Roma sollen Wohnungen angeboten werden

SOZIALES Bezirksamt Mitte sucht nach Mietwohnungen für obdachlose Roma

Senat und Bezirk von Mitte werden gemeinsam nach Wohnungen für die obdachlosen Roma vom Görlitzer Park suchen. Am Donnerstag trafen sich Vertreter der Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg mit dem Integrationsbeauftragten des Senats, Günter Piening, um zu besprechen, wie sie mit dem Fall umgehen sollen, der seit Wochen für Schlagzeilen sorgt. „Der Aufenthalt im Görlitzer Park wird spätestens im Laufe der nächsten Woche beendet“, erklärte Stephan von Dassel (Grüne), Sozialstadtrat in Mitte. In dem zweistündigen Gespräch hätten sich die Teilnehmer darauf geeinigt, dass das Bezirksamt Wohnungsgesellschaften anspricht, die den obdachlosen Roma Wohnungen, möglichst im Bezirk Mitte, anbieten sollen.

Eine von drei Großfamilien im Görlitzer Park hatte zuvor in der Genthiner Straße in Tiergarten gewohnt und war nach der Kündigung durch den Vermieter Anfang August nach Kreuzberg gekommen. Derzeit leben sie unter dem Dach des ehemaligen Bahnhofsgebäudes am Café Edelweiss. Bis zuletzt hatte es Auseinandersetzungen um Zuständigkeiten zwischen Senats- und Bezirksvertretern gegeben (taz berichtete). Diese seien nun beendet, erklärte von Dassel.

Wann genau der Aufenthalt der Roma beendet werden soll, sagte von Dassel nicht: „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Familien möglichst schnell über anmietbare Wohnungen in Kenntnis setzen können.“ Bedingung sei, dass die Roma die Miete selbst tragen könnten: „Es wäre ein falsches Signal, die Wohnungen zu finanzieren.“

Auch der Integrationsbeauftragte Piening geht davon aus, dass die Familien bei geeigneten Wohnungsangeboten den Park verlassen – womöglich schon zu Beginn der nächsten Woche. Eine von drei Familien habe sogar schon ein Angebot bekommen, auf das sie positiv reagiert habe. „Wir wollen nun auch für die anderen Familien Wohnungen finden, da die Lage von Tag zu Tag problematischer wird“, so Piening zur taz. Dies gelte besonders für die Kinder der Familien.

Sozialstadtrat von Dassel erklärte außerdem, man wolle sich noch einmal für weitere Gespräche zusammensetzen, um auf ähnliche Fälle gut vorbereitet zu sein: „In diesem akuten Fall helfen wir in der Vermittlung von Wohnungen. Jedoch nicht dauerhaft.“ CHRISTIAN WYREMBEK