Polizeichef: 19 Bewerber

PERSONALIE Entscheidung im Herbst. Innensenator stellt Kommission zusammen

Auf der Suche nach einem neuen Chef für die Polizei hält Innensenator Frank Henkel (CDU) an seinem Zeitplan fest. „Die Entscheidung wird Anfang des letzten Quartals fallen“, sagte Henkel am Montag. „Es gibt aktuell 19 Bewerber auf das Amt, von denen 16 in Berlin arbeiten oder leben.“ Eine weitere Bewerbung sei zurückgezogen worden. Wie viele Frauen und wie viele Männer es unter den Kandidaten gibt, ließ der Senator offen. „Ich will ein rechtssicheres Verfahren“, betonte Henkel.

Derzeit werde eine Auswahlkommission zusammengestellt, die die Bewerbungen prüfen und Gespräche mit den Kandidaten führen soll, sagte Henkel. Ein solches Gremium war bei dem ersten, vom Verwaltungsgericht gestoppten Auswahlverfahren von den Richtern gefordert worden. Die Expertengruppe aus jeweils zwei Männern und Frauen werde einen Kandidaten für den Chefposten bei der Polizei vorschlagen. Die letzte Entscheidung liege aber bei ihm, sagte Henkel. „Ich will die beste Lösung. Dabei spielen Eignung, Leistung und Befähigung eine entscheidende Rolle.“

Größte Landespolizei

Nachdem Dieter Glietsch Ende Mai 2011 in den Ruhestand gegangen war, hatte Vizepräsidentin Margarete Koppers die Leitung der mit rund 22.500 Mitarbeitern bundesweit größten Landespolizei kommissarisch übernommen. Ihre Bewerbung wie die des Chefs der Bundespolizeidirektion Ost, Klaus Kandt, als sicher. Beide äußerten sich dazu bislang nicht offiziell. Kandt war eine Zeit lang als Henkels Wunschkandidat gehandelt worden. Henkel hatte dies stets dementiert. Bislang hat nur der Leiter der Polizeidirektion 1, Klaus Keese, seine Bewerbung für das Spitzenamt bestätigt. Er hatte gleich zweimal das alte Auswahlverfahren per Gerichtsentscheid gestoppt. (dpa)