BEISPIEL LATERNEN

Am 30. Dezember 2008 veröffentlichte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Ausschreibung der „Wartung von öffentlichen Beleuchtungseinrichtungen und Verkehrsampeln“. Jedes Unternehmen, das sich um die 224.000 Lampen kümmern will, muss nicht nur angeben, wie viel Geld es dafür bekommen möchte, sondern auch, wie viel Energie es bei der Modernisierung der Beleuchtung einsparen kann. Auch ein Konzept für Betrieb und Modernisierung wird verlangt. In die Entscheidung fließt das dann mit unterschiedlicher Gewichtung ein: der Preis zu 80 Prozent, die Qualität des Konzepts zu 10 Prozent und die Energieeinsparung ebenfalls zu 10 Prozent – also nicht zu 33,3 Prozent, wie vom Abgeordnetenhaus gefordert. Ein Unternehmen, das zwar einmalig mehr Geld verlangt, dafür aber den Verbrauch der Lampen stärker senkt, hat schlechte Chancen, den Auftrag zu bekommen. Das schadet der Umwelt und belastet langfristig durch höhere Energiekosten den Landeshaushalt. Bereits vor zweieinhalb Wochen hatte die taz daher bei der Pressestelle der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer angefragt, warum bei dieser konkreten Ausschreibung das Ökokriterium nicht stärker gewichtet wurde – das ist ja nicht so kompliziert, dass es dafür eine Verwaltungsvorschrift braucht. Die Antwort ist noch in Arbeit. HEI