NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

RückenwindZwei junge Männer brechen auf, sie nehmen die Räder, sie fahren mit dem Zug, sie steigen aus irgendwo in Brandenburg, sie fahren los, ohne Ziel. So erzählt „Rückenwind“ erst einmal von einem ganz normalen Radausflug. Es wird geschwommen in Seen und herumgelegen an ihren Ufern. Zugleich aber ist der Film auch das Märchen von zweien, die ausziehen, das Lieben und Fiebern und Fürchten zu lernen. „Rückenwind“ ist ein radikal offener Film. Er will und geht ins Freie hinaus und er nimmt sich zugleich die Freiheit, was er auf die eine Weise begonnen hat, auf andere Weise fortzusetzen. Seine Fortbewegungsform, sein Erzählen ist aufs Schönste erratisch. Plötzlich nämlich sind dann die Fahrräder weg, gestohlen vielleicht, jedenfalls weg, und mit ihnen Proviant, Karten, der letzte Rest der Verbindung zu Alltag und Zivilisation. So ist die Uckermark unversehens sowas wie der Nottingham Forest. Die Liebenden werden zu Wegelagerern und überfallen ein Radler-Paar und nehmen ihm den Proviant ab. Immer wieder kommt es in der Geschichte zu seltsamen Einlagerungen wie dieser, zu Verschiebungen, Interferenzen, Überschreitungen des einfachen realistischen Modus. Babylon Mitte, Xenon