NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Che – RevoluciónDer erste Teil des Che-Zweiteilers von Steven Soderbergh mit Benicio Del Toro. „Revolución“ beschreibt eine gelungene Revolution und vermittelt dabei das Glück einer Befreiung, das weit hinausgeht über die Erfüllung des Mythos. Che Guevara ist in diesem Vorgang wichtig, und zwar in allen drei Dimensionen: als Mensch, als Mythos und als historisches Element. Aber nie, ganz im Gegensatz zum klassischen Hollywood-Revolutionshelden, hat man das Gefühl, es handele sich um „seine“ Revolution. „Revolución“ spart aus, greift vor, verwendet unterschiedliche Farb- und Materialarten, bricht das Geschehen auf, verbindet die kubanische Insel mit der Welt und Vergangenheit mit Zukunft. Denn möglicherweise ist eine Revolution auch dieses Unerhörte: der Eingriff des Menschen in seine Geschichte. In dem Film von Soderbergh nimmt dabei jede Einstellung, jeder Übergang, jede Geste und jedes Objekt vor der Kamera die Menschenarbeit der Revolution ernst. Jenseits von Mythos, Mensch und Geschichte gibt es das denkende Bild, das alles drei zusammenfasst und darüber hinaus geht. Das ist genau das, wofür es sich lohnt, Filme zu machen und Filme zu sehen. In 10 Kinos

Der entsorgte VaterEs geht um das Drama der Scheidungsväter, in dem eine unversöhnliche Exgattin den Kontakt zum gemeinsamen Kind unterbindet. Ein Drama, das auch Douglas Wolfsperger, Autor dieser Doku, sichtlich in die Knie zwingt. Sein letzter Versuch, die Mutter umzustimmen, schließlich Abschied von der Tochter bilden den Rahmen. Den Rest des Filmes über schart er Leidensgenossen um sich. Im warmen Lamento kommt man sich näher. Hier zieht einer aus, um lediglich das zu finden, was die überschaubaren Prämissen seines Suchens waren. Eiszeit, Hackesche Höfe, Kant, Thalia Potsdam