Muss ja immer mal wieder alles neu gemacht werden, und damit man auch weiß, wie das Neue eigentlich beschaffen sein soll, werden halt Regieanweisungen herausgegeben, bis die sich ein wenig abgenutzt haben und es Zeit wird für ein neues Manifest. Was das Februar-Thema der Magical History Tour im Arsenal ist, bei der die Filmgeschichte mal anhand der „Manifeste und Pamphlete“ sortiert wird. Zum besseren Abgleich des Gesehenen mit dem in den Manifesten Einverlangten liegen die jeweiligen Schriften an der Kinokasse aus, also etwa die Texte von François Truffaut, die die Nouvelle Vague und damit den Autorenfilm in Schwung brachten, das Oberhausener Manifest mit der Feststellung „Papas Kino ist tot“, das Keuschheitsgelübde der Dogma-Regisseure und auch André Bretons Manifest des Surrealismus, das eben die eigentliche Regieanweisung für Luis Buñuels Surrealismus-Klassiker „L’age d’or“ war, mit dem die Manifeste-Reihe am Dienstag einsteigt. TM