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: Diese Woche frisch

Freunde mit gewissen Vorzügen

Kann es das geben: Sex ohne Liebe, Freundschaft mit Körperkontakt? Kann man also Freunde mit gewissen Vorzügen jenseits des romantisierenden Hollywoodideals haben? Diese Frage sollte man vielleicht nicht von Hollywood beantworten lassen. Denn, damit ist gewiss nichts überraschendes über Will Glucks romantische Komödie verraten, dort wird die selbst gestellte Frage nur auf eine Art beantwortet.

In der Exposition sehen wir emotional abgewandte, hyperaktive Gestalten, die permanent an ihren Telefonen und Computern kleben, teure Verträge aushandeln, luxuriöse Appartments bewohnen und ansonsten keine Sorgen kennen. Das Skript erweckt den Anschein, zwischen Justin Timberlake und Mila Kunis so etwas Ähnliches wie die legendäre Chemie zwischen Kathrin Hepburn und Spencer Tracy reproduzieren zu wollen, scheitert daran aber. Nicht unbedingt kläglich, aber dennoch … Wenn das Bemerkenswerteste an der ganzen Sache die entkleideten leinwandgerecht genormten Körper der beiden Hauptrollen sind, fehlt doch noch so einiges zu einer besonders lobenswerten romantischen Komödie. Ein wenig enttäuschend auch nach den anfänglich durchaus humorvoll in Szene gesetzten sexuellen Ausflügen die typische weichgezeichnete Bildsprache, als es dann erwartungsgemäß ernst wird. Die ineinander verschränkten Hände beim Akt schreien den Zuschauer förmlich an, dass da mehr zwischen den beiden läuft als ursprünglich geplant. Als wenn er da nicht selber drauf gekommen wäre, der Zuschauer.

Eine interessant konzipierte, aber leider nur sehr episodenhaft eingesetzte Nebenrolle hat übrigens Woody Harrelson als schwuler Sportredakteur eines Hochglanz-Männermagazins.

Was soll man also sagen? Im weitesten Sinne erträgliche DVD-Unterhaltung. Multiplexe KRT