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: Diese Woche frisch

In Time – Deine Zeit läuft ab

Zeit ist das Zahlungsmittel der dystopischen Welt, die Andrew Niccol inszeniert hat. Mit 25 Jahren stoppt der Alterungsprozess der Menschen, theoretisch könnten sie ewiger Jugend frönen. Der Haken: Nur ein Jahr findet sich auf einer genetisch implantierten Zeituhr. Reichtum misst sich in den Jahren, die man auf der Bank hat, Armut in den Stunden, die bleiben bis zum Ende. Dienstleistungen und Waren werden mit Zeit bezahlt, Zeit wird gestohlen – tageweise, minutenweise. Für einen Monat wird unter den sozialen Verlierern sogar gemordet. Der Haken am Film: Die platt kapitalismuskritische Parabel bleibt da stecken, wo die meisten Sozialromantiker zwangsläufig scheitern müssen. Die Bösen in dieser Mischung aus „Bonnie und Clyde“ und „Robin Hood“ sind natürlich jene, die Zeit gegen Zinsen verleihen – der Zeitbanker trägt zur Vermeidung von Missverständnissen auch gleich einen jüdischen Nachnamen. Die dargestellte Gesellschaft bleibt ansonsten frei von Herleitungen und damit unglaubwürdig, woran auch so großartige Nebendarsteller wie Cillian Murphy und – Achtung! Spoiler! – Olivia Wilde, derer sich unverschämterweise bereits nach 20 Minuten entledigt wird, nichts ändern. In Multiplexen KRT