Und...
Action!

Editorial

Heute startet das „1. Porn Filmfestival Berlin“, eine auf Internationalität angelegte und mit umfangreichem Begleitprogramm angereicherte Selbstpräsentation der Branche, von großen Produktionsfirmen bis zur unabhängigen Pornoszene. Was früher im Schmuddelbereich von Bahnhofsvierteln für den Kick des Geheimen und dümpelnde Umsätze sorgte, ist mittlerweile zu einem Wirtschaftszweig mit globalen Absatzmärkten geworden – nicht zuletzt dank Internet und Home Viewing. Mit einer Bandbreite vom reinen Erregungsmittel bis zu Versuchen, Sexdarstellungen und Kunst zu verbinden.

Nach den Verschämtheiten der Kabinenlust nun also der Sprung auf den roten Teppich der großen Öffentlichkeit. Doch sind dadurch auch die Hemmungen weggefallen, sich mit Pornografie tatsächlich auseinanderzusetzen, sich den Blick auf gefilmte Sexualität überhaupt zu gestatten – um dann zu einem kenntnisreicheren Urteil als nur reflexhafter Abwehr zu gelangen? Das taz.mag versucht Antworten auf die Fragen: Was ist Porno und wer sieht wie Porno? Welche Genres gibt es und welches Vokabular? Und schließlich: Wie gefällt uns das, was wir da sehen? Schauen wir hin.