Medienticker

Joachim Herrmann (50), CSU-Fraktionschef in Bayern, hat sich überraschend für eine „Junge Welle“ im Bayerischen Rundfunk (BR) stark gemacht. „Wenn wir die Jugend erreichen wollen, werden wir das nur mit einer klaren Senderstruktur schaffen“, sagte er in der Sitzung des BR-Rundfunkrats am Donnerstag. Damit hat die Diskussion um das Projekt – ein crossmediales 24-Stunden-Radioformat mit Alternativcharakter – einen unerwarteten Dreh genommen. Vor der Sitzung sah es so aus, als ob die „Junge Welle“ abgeschossen wird, weil schlicht der Platz zum Senden fehlt. Digitalradio funktioniert in Deutschland noch nicht und eine sechste Station auf UKW darf der BR qua Gesetz nicht aufmachen, also müsste eine bestehende weichen. Seit der Ratssitzung sieht es nun so aus, als ob dies Bayern 4 Klassik sein könnte (derzeitige Reichweite 1,8 Prozent). Neben Herrmann meldeten sich ein Dutzend weitere Räte zu Wort, die sich ebenfalls für ein junges Programm stark machten. Im Februar wird das Thema nun nochmals groß aufgerollt. MH