MEDIENTICKER

Rafael Marchante, Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters, wird von den marokkanischen Behörden des Landes verwiesen. Sein „berufliches Verhalten“ sei „nicht konform mit der gültigen Gesetzeslage“, heißt es in einem Fax, dass die britische Agentur am Donnerstag erreichte. Der aus Cádiz stammende Marchante ist damit der erste spanische Journalist, der Marokko verlassen muss. Er dokumentierte seit 2006 die sozialen Proteste in Marokko, unter anderem durch Fotos von Demonstrationen gegen Arbeitslosigkeit und für mehr Frauen- und Bürgerrechte. Insgesamt wurde er viermal von Polizei und Armee brutal zusammengeschlagen, Soldaten zerrissen den Presseausweis von Marchante. Im Mai vergangenen Jahres verschwand bei einem Übergriff eine seiner Kameras samt Objektiv im Wert von 6.000 Euro. Die wiederholten Beschwerden bei den zuständigen Behörden blieben erfolglos: „Bei jedem Besuch auf dem Kommunikationsministerium wurde ich beschimpft, und man setzte ich unter Druck und bedrohte mich, damit ich meinen Beruf aufgebe“, erklärt Marchante in einem offenen Brief vom Wochenende. Er hofft jetzt, dass die spanische und britische Botschaft zu seinen Gunsten aktiv werden. (taz)

Jade Goody, 27, britische Medienpersönlichkeit, ist am Sonntag in London an Gebärmutterhalskrebs gestorben. Die durch „Big Brother“ bekannt gewordene Goody hatte in den vergangenen Monaten ihre tödliche Krankheit öffentlich in den britischen Boulevardmedien inszeniert. Nach eigener Aussage tat sie dies, um ihren zwei Söhnen das spätere Leben zu finanzieren. (dpa)

Nordkorea hat am Samstag die Festnahme von zwei US-Journalistinnen bestätigt. Die beiden Mitarbeiterinnen des US-Kabelfernsehsenders Current würden wegen illegalen Grenzübertritts festgehalten. Sie seien am Dienstag festgenommen worden, als sie die Grenze von China aus überschritten hätten und damit „illegal auf des Territorium der DPRK (Demokratische Volksrepublik Korea) vorgedrungen“ seien, zitierte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag die staatliche nordkoreanische Agentur. Weitere Details wurden nicht genannt. (dpa)