Werbeflaute trifft Medienriesen

Die Zurückhaltung der Werbekunden hat die Umsätze der Medienkonzerne ProSiebenSat.1 und Axel Springer zum Jahresauftakt deutlich einknicken lassen. Mit unterschiedlichen Mitteln stemmen sie sich gegen die Krise: Während die Münchner TV-Sendergruppe kräftig auf die Kostenbremse tritt, konnte der Verlagskonzern aus Berlin die Umsatzverluste zu einem Gutteil mit dem Internetgeschäft auffangen.

Springer-Vorstandchef Mathias Döpfner freute sich jedenfalls über den „Krisengewinner“ Bild und den „Lichtblick“ im Online-Geschäft, bei dem Springer weniger auf schwer zu kapitalisierende Social-Network-Seiten, als vielmehr auf handfeste Dienstleistungen wie Preisvergleichsbörsen setzt. Zwar werde es 2009 garantiert nichts mit einem Rekordergebnis wie 2008, doch „wir gehören nicht zu denen, die vor dem Weltuntergang warnen“, so der Springer-Chef.

Grund hierfür hätte wegen des hohen Schuldenstands eher die ProSiebenSat.1-Sendergruppe, die aktuell über 3,5 Milliarden Euro Miese hat. Doch weil der TV-Konzern gegen alle Erwartungen trotz sinkender Werbeumsätze überraschend deutlich den Verlust eingedämmt hat, stieg dessen Aktie gestern zur Abwechslung mal wieder.

Dass es nicht so weitergeht, gilt aber als sicher: Die schon tiefrote Werbeumsatz-Vorhersage sei wohl „ein wenig zu optimistisch“ geraten, sagte ProSieben-Finanzchef Axel Salzmann.

STG