Schlechtes Klima zum 20. Geburtstag

RBB Der geplante Umbau des Umwelt- und Wissenschaftmagazins „Ozon“ stößt auf Kritik

Wenn heute um 22.05 das Umwelt- und Wissenschaftsmagazins „Ozon“ im RBB läuft, wäre das eigentlich ein Grund zum Feiern: Am 21. 11. 1989 war das Magazin, als Fortsetzung der kritischen Berichterstattung über Umweltthemen in der DDR, zum ersten Mal auf Sendung gegangen. Doch die Stimmung ist weniger gut: „Ozon“ soll im kommenden Jahr zu einer monothematischen Feature- und Reportagereihe umgebaut werden – und dagegen regt sich Widerstand.

Es habe sich gezeigt, dass eine tiefer gehende Behandlung der Themen „bessere Akzeptanz“ finde – sprich: mehr Quote bringe – als die Magazinform, erkärte der RBB. Der Wissenschaftsdachverband proWissen Potsdam e. V. spricht hingegen von einer „radikalen Verringerung der Themen“. Nicht jedes Wissenschaftsthema gebe gleich einen halbstündigen Film her. Die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack (Die Linke) fordert in einem offenen Brief an die Programmdirektorin des RBB, Claudia Nothelle, die „Änderungen kritisch zu überprüfen“. „Ozon“ habe „einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung und Diskussionskultur in der Region und darüber hinaus geleistet, den die Bürger von unseren öffentlich-rechtlichen Medien auch in Zukunft weiter erwarten“.

Innerhalb der „Ozon“-Redaktion herrscht vor allem Unverständnis über die mangelnde Kommunikation innerhalb des Hauses. Ein Treffen mit der Programmdirektion habe erst eine Woche nach Veröffentlichung der Pressemitteilung stattgefunden, erklärte Moderator Hellmuth Henneberg. Es sei nachvollziehbar, Änderungen im Programm vorzunehmen zu wollen, allerdings verliere der RBB mit dem Umwelt- und Wissenschaftsmagazin ein „Alleinstellungsmerkmal“, da es es nur noch beim BR ein vergleichbares Format gebe. MAX BÜCH