Ganz dicht am Gipfel

ARD Die „Klimaschau“ bringt 15 Minuten täglich Kopenhagen – bei EinsExtra und im Netz

Manchmal überrascht uns sogar die ARD: Wenn vom 7. bis 18. Dezember Regierungschefs und Umweltminister in Kopenhagen eine Nachfolgeregelung für das Kioto-Abkommen suchen, will der Sender täglich mit einer eigenen Sendung dabei sein. Dann produzieren junge Redakteure der „Tagesschau“ immer um 13 Uhr ein 15-minütiges aktuelles Magazin: die „Klimaschau“.

Die Sendung wird zwar nur auf dem Digitalkanal EinsExtra und im Netz zu sehen sein, ist aber dennoch ein lobenswerter Ansatz, da sie weit mehr Hintergründe liefern kann als die eineinhalbminütigen Beiträge der Nachrichtensendungen, in denen zudem viele Themen um den knappen Platz konkurrieren.

Der Chef von tagesschau.de, Jörg Sadrozinski, sagte der taz, auf die Zuschauer komme ein „üppiges Angebot“ mit einer „äußerst umfassenden Darstellung“ des Gipfelgeschehens zu. Dafür würden die zehn bis zwölf beteiligten Mitarbeiter sowohl auf Berichte aus „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ zurückgreifen als auch auf exklusive Beiträge von ARD-Korrespondenten. Hinzu kämen via Skype geführte Gespräche mit Reportern vor Ort.

Moderieren wird die „Klimaschau“ Linda Zervakis, wie schon „Wahltag“ zur Bundestagswahl. Die ARD testet mit diesen Formaten vor allem, wie sie wieder mehr junge Zuschauer für Nachrichten begeistern kann. Dazu verknüpft sie die einzelnen Ausgaben im Netz mit einem interaktiven Player. Die Zuschauer können sich während der laufenden Sendung zu Archivbeiträgen und Dossiers weiterklicken sowie Videobotschaften versenden und Fragen stellen.

In der Sendung wird zudem Britta von der Heide Politiker und Umweltschützer interviewen und hinter die Kulissen des Gipfels blicken. Die NDR-Videojournalistin ist als Reporterin und Kamerafrau in Personalunion unterwegs, etwa für „Panorama“. Die „Klimaschau“ lässt damit also auch auf ein wenig Brisanz hoffen. DANIEL BOUHS