MEDIENTICKER

Dmitri Lesnewski, 40, Besitzer des Kleinkanals Das Vierte, gibt der deutschen TV-Branche mal wieder Rätsel auf: Lesnewski möchte von der klammen ProSiebenSat.1-AG deren Nachrichtenkanal N24 übernehmen. Und hat sich dafür keinen Geringeren als den früheren Sat.1-Geschäftsführer und ProSieben-Vorstand Jürgen Doetz als Berater an Bord geholt. Der hält laut Spiegel die Aufgabe für „reizvoll“. Bei Das Vierte heißt es derweil energisch „kein Kommentar“, allerdings weist der in diversen Medienberichten als „erfolglos“ titulierte Privatsender ganz diskret darauf hin, dass er 2010 schwarze Zahlen schreiben werde. Ob das reicht, bleibt abzuwarten: Es gibt diverse weitere Interessenten für N24. Ob und an wen verkauft wird, soll sich bis Juni entscheiden. (taz)

Bei Le Monde, der mit wichtigsten Tageszeitung der Grande Nation, droht ein neues Eigentümermodell: Bis heute ist das Pariser Blatt überwiegend im Besitz seiner MitarbeiterInnen. Nach Presseberichten will die spanische Prisa-Gruppe (El País) nun Mehrheitseigner von Le Monde werden. Das Blatt drücken Schulden, zudem seien Investitionen in Millionenhöhe nötig. Prisa, einer der größten spanischen Medienkonzerne, ist bislang mit 15,1 Prozent an Le Monde beteiligt. (dpa/taz)

Michael Haller, Journalistik-Professor in Leipzig und gern gelesener Medienexperte, hat selbst im eigenen Institut bekanntermaßen nicht nur Freunde. Aber das hier hat er nicht verdient: Wie titelt die Agentur dpa zum Interview mit Haller, der am Freitag Geburtstag hat? „Missbrauchter Journalismus – Prof. Haller wird 65“. (taz)