hamburg heute
: Szene mit Widersprüchen

Weibliche Neonazis treten immer offensiver auf – ein Film informiert über die Entwicklung

Auch wenn das öffentliche Bild der rechten Szene immer noch stark von Männern dominiert wird – der Anblick von Mädchen und Frauen unter den Neonazis ist bei weitem keine Seltenheit mehr. Wer dabei ausschließlich an bezopfte Blondinen im Eva-Braun-Look denkt, liegt allerdings stark daneben: „Weibliche Neonazis repräsentieren mittlerweile eine Vielzahl an Lifestyles und Lebensvorstellungen“, erklärt die Vorankündigung zu der Dokumentation von Andrea Röpke und der Gruppe „Recherche Nord“, die unter dem Titel „Neonazistinnen – Frauen in der rechten Szene“ erschienen ist.

Der Film beschäftigt sich aber nicht nur mit der Rolle der Frauen bei Aufmärschen, beim Gestalten von NPD-Infotischen und bei der Aufzucht national gesinnten Nachwuchses – er zeigt auch die Widersprüchlichkeit in einer Szene, in der die vermeintlich gleichberechtigten „Kameradinnen“ tagtäglich mit Sexismus, Gewalt und Unterdrückungen konfrontiert werden.

Heute Abend wird die Dokumentation in der Werkstatt 3 vorgeführt. Im Anschluss steht Anna Diegelmann vom Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. CGI

Filmvorführung „Neonazistinnen – Frauen in der rechten Szene“ und Diskussion mit Rechtsextremismus-Expertin Anna Diegelmann: 19.30 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 34. Eintritt: 4 Euro (erm.: 3 Euro)