Park statt Parken auf dem Domplatz

Um den traurigen Zustand von Hamburgs Keimzelle zu beenden, wird die Fläche zwischen Petri-Kirche und Pressehaus ab Donnerstag umgebaut. Diskurs über eine langfristige Lösung soll mit Bürgerforum fortgesetzt werden

Diese Niederlage will der Senat nicht auf sich sitzen lassen. Kurz vor der Bürgerschaftswahl setzt er wenigstens eine Zwischenlösung für den Domplatz ins Werk. Am morgigen Donnerstag beginnt der Umbau des wüsten Parkplatzes zwischen Petri-Kirche und Pressehaus in einen parkartigen Platz. Das Projekt sei bewusst als kostengünstige Zwischenlösung angelegt, sagte Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko (CDU) am Dienstag im Architektur-Centrum auf der Abschlussveranstaltung zur Internet-Diskussion über des Platzes Zukunft. Nach der Wahl sollen BürgerInnen und Bürgerschaft nach einer auf Dauer tragfähigen Gestaltung suchen. Sollte der Platz gut angenommen werden, könnte es dabei auch bleiben.

Die zwischenzeitliche Gestaltung sieht einen Rasenplatz vor, der von wenigen gepflasterten Wegen durchzogen ist. Leuchtende Bänke bilden das Pfeilerraster des 1806 / 1807 abgerissenen Doms nach. An drei Ecken des Platzes machen die Landschaftsarchitekten Bruun / Breimann den Wall der Domburg aus dem 11. Jahrhundert mit rostigen Wänden sichtbar – dort, wo er nicht von Straßen oder dem Pressehaus überdeckt ist.

Der Plan nimmt das Ergebnis der Internet-Diskussion auf. Die hatte der Senat initiiert, nachdem der Plan, ein gläsernes Bürgerschaftsforum und Kulturzentrum zu bauen, im öffentlichen Streit untergegangen war. 285 Menschen beteiligten sich mit Vorschlägen und Kommentaren an der Debatte. Dabei kristallisierte sich eine Mehrheit heraus, die eine freie Fläche erhalten wollte. Nach Angaben der Moderatoren wollten die meisten Diskutanten, dass der Platz öffentlich erlebbar sei, locker kleinteilig oder gar nicht bebaut – und dass seiner historischen Bedeutung Rechnung getragen werde. Überdies solle er eine Attraktion für Touristen darstellen. KNÖ