soundtrack
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Dann und wann hat Ólafur Arnalds genug vom Lärmmachen. Er legt die Sticks beiseite, mit denen er sonst bei den Hardcorebands „Fighting Shit“ und „Celestine“ die Trommelfelle prügelt, lässt den Tinnitus abklingen und setzt sich ans Piano oder holt die Geige raus. Und wird leise. Sanft. Wortlos. Und atmosphärisch. Ja bisweilen gar kitschig. Einmal noch droht eine einzige Gitarre am Ende seines bezaubernden Debüts „Eulogy For Evolution“ – alle denken natürlich an „Sigur Rós“ – ein Lied zu zerlegen. Sie scheitert. Do, 29. 5., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30 Eine Vorliebe für Kerzenständer, selten gewordene Instrumente, Megaphone und Indie-Gitarrensongs hat die sechsköpfige Hamburger Band Simons Lorence zusammengebracht. Hamburger Schule will man trotz deutscher Texte über Einsamkeit oder Schwimmbäder explizit nicht sein. Eher orientiert man sich an „Element of Crime“ oder Rio Reiser oder wirkt auf dem „Return of the Tüdelband“-Sampler mit. Im Juni erscheint das erste Album „Leine Los“. Stücke daraus hört man morgen Abend im Kerzenschein in der Hasenschaukel. Fr, 30. 5., 21 Uhr, Hasenschaukel, Silbersackstraße 17 Eigentlich, so erzählt man sich, sei jeder Tuareg in der südlichen Sahara Mitglied der Gruppe Tinariwen – auf Tamaschek bedeutet das: leerer Raum, eine Reminiszenz an die Wüste. Derart bedeutend und weitreichend sei deren Musik dort. Auf der Bühne stehen dann aber doch nur fünf: Drei E-Gitarren, ein Bass, eine Djembe und klatschende Hände produzieren dort einen Sound, der auch mitten aus dem Mississippi-Delta stammen könnte. Das interessiert längst nicht nur Weltmusik-Fans. Robert Plant oder Thom Yorke sind begeistert. So, 1. 6., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36 ROBERT MATTHIES