soundtrack
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Gleichzeitig zu Hause bleiben und ein Konzert hören ist dank Radiowellen schon lange möglich. Auf FSK gibt es heute Abend gleich dreierlei Livearrangeure. Im Radio oder im Studio kann man dann selbst gemachten Instrumenten und Geräuschkulissen zuhören, die eher unzugängliche Soundorte aufsuchen und unbequeme Ineinanderschraubungen bevorzugen. Fuzz Orchestra ist, nach den beiden Solisten Man Manly und tot stellen, die Band am Abend. Das Orchester kommt aus Mailand und spielt repetitive Rockrhythmen, kombiniert mit Samples und krachiger Improvisation. Do, 18. 9., 20 Uhr, FSK-Studio, Eimsbütteler Chaussee 21 Wer dann doch vor die Tür möchte, der/ dem sei die Astrastube angeraten, wo die niederländische Post-Rockband We vs. Death endlich ihr im letzten Jahr ausgefallenes Konzert nachholt. Die da zusammen gegen den Tod Auftretenden sind fünf junge Männer, die außergewöhnlicherweise eine Trompete mit ins Rockboot nehmen, um den tragenden Gitarrenmelodien die Wendung zum „Post“ zu ermöglichen. Da sich das zu Hörende auch noch instrumental gestaltet und vor Takt-, Dynamik- und Lautstärkewechseln nur so glänzt, wäre also glatt eine Revitalisierung des angehängten Genres zu erwarten, würden We vs. Death nicht gekonnt vielschichtig die Stereotype umfahren. Do, 18. 9., 21 Uhr, Astrastube, Max-Brauer-Allee 200 Eigentlich gibt es ja Gründe zur Annahme, es sei nicht viel los in den Kleinstädten im Mittleren Westen der USA. Anders verhält es sich merkwürdigerweise mit dem Örtchen Bloomington, das irgendwo zwischen Chicago und Indianapolis liegt. Aus Bloomington stammt neben dem Sänger der Hard-Rock-Band „Van Halen“ auch ein unglaublich breites Spektrum an Folk-Punk-Ensembles, die vor allem eines gemeinsam haben: Sie verschreiben sich den D.I.Y.-Prinzipien, singen vom Anarchismus und fabrizieren so eine eigenständige und aufgeregte Szene. Am Dienstag gibt es also was fürs Herz: das Neo-Folk-Duo Ghost Mice von ebendort wird mit Geige und Akustikgitarre eindeutig Stellung beziehen, gegen das Schlechte in der Welt und für Dinge wie gesundes Essen oder Fahrradfahren. Das Duo machte schon seit Jahren gemeinsam in diversen lautstarken Bands Musik, beschloss jedoch irgendwann, die Rockmusik aufzugeben, um nicht mehr vor logistische Probleme gestellt oder gar von Elektrizität abhängig zu sein. Von nun an spielten sie 100% akustisch und trampten los, um die Welt zu einem schöneren Ort zu machen. Di, 23. 9., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 KERSTIN SCHROEDINGER